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MPEG-H

Objektbasierte Audioformate revolutionieren die Art und Weise, wie Zuhörer Inhalte konsumieren, indem sie ein immersives Hörerlebnis bieten. Eines dieser Formate ist MPEG-H, das speziell für den Broadcasting-Bereich entwickelt wurde. Die Einführungs dieses objektbasierten Audioformats fand 2017 in Südkorea statt. Auch die Europäische Union hat Pläne, diesen Standard in naher Zukunft zu nutzen. Im Vergleich zu traditionellen Audiostandards bietet dieses Format einige signifikante Vorteile. Allerdings bestehen auch Einschränkungen.

Vorteile von MPEG-H

Ein zentraler Vorteil von MPEG-H liegt in der Interaktivität, die es den Anwendern bietet. Zuschauer haben die Möglichkeit, über ein Menü auf dem TV-Bildschirm individuelle Audioeinstellungen vorzunehmen. Das trifft auf die Auswahl der Tonspur, die Sprache oder spezielle Audiobeschreibungen zu. Dafür muss jedoch der Sender das entsprechende Audiomaterial bereitstellen. Sobald eine Auswahl getroffen ist, passt der Fernseher die Informationen im Audio-Stream an. Der Fernseher übermittelt diese Informationen an den AV-Receiver oder Verstärker, der die Audiosignale entsprechend ausgibt.

Zusätzlich zur Sprachauswahl erlaubt das Format die Anpassung der Lautstärke gesprochener Dialoge, bis hin zur vollständigen Absenkung. Eine Besonderheit ist die Unterstützung für sämtliche Lautsprecher-Konfigurationen ab einem 2.0-Setup. Dadurch gewährleistet MPGE-H eine flexible Anwendung in verschiedenen Hörsituationen. In diesem Aspekt zeigt sich MPEG-H ebenso vielseitig wie das 3D-Audio-Format DTS:X.

Einschränkungen

Trotz der vielfältigen Vorteile hat das Format seine Grenzen. Es fehlt ein eigener Audio-Upmixer (wie beispielsweise bei DTS:X und Auro), und auch externe Upmixer sind nicht kompatibel. Dies schränkt die Möglichkeit ein, Stereosignale in ein immersives Audioerlebnis umzuwandeln. Anwender, die eine solche Funktionalität suchen, müssen sich daher auf andere Formate wie Dolby Atmos oder DTS:X verlassen.

MPEG-H steht zusammengefasst für einen weiteren Schritt hin zu einem interaktiveren und immersiveren Hörerlebnis. Es erlaubt Anwendern, ihre Audioerfahrung zu personalisieren und an die jeweiligen Vorlieben anzupassen. Während das Format in einigen Bereichen Einschränkungen aufweist, insbesondere bei der Kompatibilität mit Audio-Upmixern, bietet es dennoch eine solide Grundlage für die Zukunft des Broadcastings.

MPEG-H Teil 2

Abseits des als MPEG-H bezeichneten Audioformats existiert noch das als MPEG-H Teil 2 bekannte High Efficiency Video Coding (HEVC), das auch H.265 genannt wird. Dieser „Teil 2“ von MPEG-H ist nicht mit dem Audioformat zu verwechseln. HEVC ist lediglich für Videos beziehungsweise die Videokompression verantwortlich. Bei H.265 handelt es sich um ein Videoformat, das in einen Container integriert wird. Um ein Video in ein anderes Format zu konvertieren, ist ein Codec (Dekodierer) notwendig. Allgemein wird auch von einer Transkodierung gesprochen. Die Speicherung des Formats erfolgt dann in einem Container oder Containerformat. Die Wiedergabe findet über ein geeignetes Endgerät statt.