Das Leben und Schaffen von Steven Spielberg

Veröffentlicht von Marcel 12. März 2023

Nachdem Steven Spielberg in Berlin für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, und mit Die Fabelmans Teile seines Lebens und Schaffens verfilmte, ist es auch für mich an der Zeit, das Leben von Spielberg Revue passieren zu lassen.

Spielbergs Eltern trennten sich früh. Als Scheidungskind spreche ich aus Erfahrung, wenn ich sage, dass Trennungen in irgendeiner Art und Weise immer Auswirkungen haben. Je jünger das Kind, desto drastischer die Auswirkungen. Wie stark die Trennungen und Scheidungen nachwirken, hängt vom Kind, seiner Psyche und Beständigkeit ab. In welcher Art und Weise sich die Scheidungen auch immer bemerkbar machen: Sie wirken sich auf das spätere Leben aus. Manche Kinder kommen besser mit Trennungen zurecht, andere weniger.

Steven Spielberg, Sohn jüdischer Eltern, musste seine Erlebnisse als Scheidungskind in Form von Drehbüchern und Filmen erzählen. Die Parallelen aus Spielbergs Kindheit und den Geschichten seiner Filme sind immer präsent. Ob der distanzierte Vater in Indiana Jones oder die alleinerziehende Mutter in E. T. – Der Außerirdische. Seine Kindheit hat ihn geprägt.

Allerdings ist Steven Spielberg nicht der Einzige, der durch seine Kindheit stark geprägt wurde. Auch seine Geschwister, allen voran Anne Spielberg, fühlten offenbar, dass es an der Zeit war, die Geschichte ihres Lebens niederzuschreiben. Zur Jahrtausendwende fertigte sie einen ersten Drehbuchentwurf an.

Offizielle Credits erhielt Anne dafür zwar nicht, aber in der Danke-Sektion im Abspann findet sie Erwähnung. Mit ihr wird noch anderen Spielbergs gedankt: Sue Spielberg und Nancy Spielberg – allesamt Geschwister des Regisseurs. Als Drehbuchautoren fungierte letzten Endes Steven Spielberg und Tony Kushner, der bereits die Drehbücher für West Side Story und München schrieb.

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Frühe Erfolge

Die meisten Filmliebhaber assoziieren Steven Spielberg aller Voraussicht nach mit Der weiße Hai. Der Horror-Thriller ist allerdings nicht das erste Werk des Meisterregisseurs. Und dennoch: Kaum ein anderer Film hat einen derart nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. Ich muss zugeben, dass ich noch heute ungerne in Gewässer gehe, bei denen ich nicht weiß, was gerade unter mir schwimmt.

Es ist natürlich sehr weit hergeholt. Daran lässt sich jedoch exzellent messen, wie viel Einfluss solch ein Film haben kann, wenn er einem zu jungen Gehirn ausgesetzt ist. Die Macht der Filme ist beeindruckend und erschreckend zu gleich. Dabei zielt der Film darauf ab, genau dieses Gefühl zu vermitteln. Bei Kindern und Jugendlichen verstärkt sich diese Wirkung noch.

Wobei schon Marty McFly in Zurück in die Zukunft II aufgefallen ist, dass der Hai wie eine Attrappe aussieht. Damit springen wir direkt zu den Dingen, die mir an Spielberg und anderen Filmemachern besonders gut gefallen: Die Hommage an ihre eigenen Werke oder die eines befreundeten Filmemachers. Spielberg fungierte bei der Science-Fiction-Trilogie als Produzent. Dabei hat Marty vollkommen Recht: Der Filmemacher hatte während des Drehs mit massiven Problemen zu kämpfen. Der Hai entwickelte ein Eigenleben, das den Produzenten und Spielberg das Leben schwer machte.

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Zeitgleich sollte der Erfolg von Der weiße Hai die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Spielberg und John Williams festigen. Es war nicht die erste Zusammenarbeit, aber der Film von Steven Spielberg, der ihn zum Megastar avancieren ließen – trotz der schlechten Bedingungen und Vorzeichen während des Drehs. Das zeugt gleichzeitig von den Stärken Spielbergs, der auch in Extremsituationen einen kühlen Kopf bewahrt und das Beste aus solchen Situationen macht.

Engagement mit Universal

Spielberg arbeitet seit den 1970er Jahren mit dem Komponisten John Williams zusammen. Die erste Zusammenarbeit fand bei Sugarland Express (1974) statt. Es folgten unzählige weitere Engagements. Tatsächlich hat John Williams die meisten Spielberg-Filme mitgestaltet.

Es ist kein Geheimnis, dass Filmemacher gerne mit denselben Menschen zusammenarbeiten. Ob Quentin Tarantino und seine Cutterin Sally Menke (Reservoir Dogs), Steven Spielberg und John Williams, Michael Kahn (Jurassic Park), sein polnischer Kameramann Janusz Kaminski, der seit Schindler’s Liste zum Repertoire von Spielberg gehört und zahlreiche Filme mit dem Regisseur in Szene gesetzt hat, sowie Kathleen Kennedy (A.I. – Künstliche Intelligenz) oder James Cameron und Jon Landau (Titanic & Alita). Loyalität und Vertrauen sind bei derart kostspieligen und aufwendigen Produktionen das Mittel zum Erfolg.

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Steven Spielberg wurde früh von Universal entdeckt. Im Auftrag des Studios hat Spielberg Blockbuster wie Der weiße Hai gedreht. Zwar hat der jüdische Filmemacher schon vor Sugarland Express einige Erfahrung bei Fernsehfilmen und Kurzfilmen gemacht, Sugarland Express gilt jedoch als sein Debütfilm. Frühe Werke von Spielberg sind zudem Savage und Duell, die über Universal Pictures/Television entstanden.

Arbeit mit George Lucas

Schon früh lernten sich Steven Spielberg und George Lucas kennen. Es folgten Filme, die in die Geschichte eingingen und heute als Klassiker gelten. Das prominenteste Beispiel ist die Indiana-Jones-Reihe. Während Lucas als Produzent fungierte und die Drehbücher beisteuerte, übernahm Spielberg die Inszenierung der abenteuerlichen Geschichten. Seit Indiana Jones 5 sind die beiden Filmemacher nur noch als Produzenten tätig.

Außerdem sollte es eine Reihe von Cameos und Winks auf Filme von George Lucas und Steven Spielberg geben. So fanden Lucas und Spielberg den Weg als Aliens in Men In Black, einem von Steven Spielberg produzierten Film. In Hook zeigte Spielberg Carrie Fisher (Star Wars) in den Armen seines Freundes über London schweben.

Der Weg zur Unsterblichkeit

Kaum ein anderer Regisseur hat dem 20. Jahrhundert seinen Stempel so aufgedrückt wie Steven Spielberg. Der Mann ist allgegenwärtig. Sieben seiner Filme befinden sich im US-amerikanischen National Film Registry (NFR). Sie wurden als besonders erhaltenswert eingestuft. Darunter befinden sich Der weiße Hai, Indiana Jones, E.T., Jurassic Park, Der Soldat James Ryan sowie Schindlers Liste und Unheimliche Begegnung der Dritten Art.

Steven Spielberg hat seinen Abdruck in der Filmlandschaft hinterlassen. Er gilt als kommerziell erfolgreichster Filmemacher aller Zeiten. Seine Nachfolger haben definitiv eine Menge nachzuholen.

Die Fabelmans

Bei E.T. und vielen seiner anderen Filme lassen sich die Parallelen zu Spielbergs Kindheit und Jugend kaum verbergen. Mit den Fabelmans geht der Regisseur einen Schritt weiter und verfilmt seine Kindheit – vom kleinen Jungen zum erfolgreichen Filmemacher. Allerdings handelt es sich nicht direkt um eine Autobiografie. Stattdessen beinhaltet The Fabelmans autobiografische Züge, die das Leben und die Leidenschaft zum Film von Steven Spielberg während seiner Kindheit widerspiegeln.

In The Fabelmans erzählt Spielberg die Geschichte des kleinen Sammy. Nachdem dieser eines Tages The Greates Show on Earth von Cecil B. DeMille auf der Kinoleinwand sieht, ist es um den Jungen geschehen. Er bekommt eines Tages die 8-mm-Kamera seines Vaters, mit der sein Talent geweckt wird.

In dem Film spielt Michelle Williams die Mutter von Sammy und Paul Dano seinen Vater Burt. Schauspieler, Comedian und Besitzer einer eigenen Kannabismarke – Seth Rogen – ist als Freund von Burt zu sehen. Die Verwandlung von Seth Rogen ist besonders interessant. Der Schauspieler und Filmemacher ist kaum wiederzuerkennen.

Meister ihres Fachs

Steven Spielberg und James Cameron sind die Filmemacher, die mich seit meiner Kindheit ständig begleiten. Dazu gesellen sich noch Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft), Peter Jackson (Herr der Ringe Trilogie), David Fincher und viele weitere Talente. Die Regisseure haben einen enormen Eindruck bei mir hinterlassen.

Dabei sind es vor allem die älteren Werke der Regisseure, die meine Kindheit und Jugend massiv geprägt haben. Ob E.T., Zurück in die Zukunft, Fight Club oder Avatar und Herr der Ringe, die Filme haben eines gemeinsam: Die Filme haben etwas in Gang gesetzt, Technologien vorangetrieben und das Erzählen von Geschichten neu definiert. Die Macher hinter den Filmen avancierte zu Legenden, die das Kino auf ihre individuelle Art und Weise revolutioniert haben.