Skip to main content

Dolby Surround Upmixer

Im Jahr 2014 hat das US-amerikanische Unternehmen Dolby Laboratories seinen Dolby Surround Decoder reformiert und einen neuen Standard geschaffen. Der Begriff bezieht sich nun auf einen Dolby Surround Upmixer. Sein Zweck ist es, Atmos-Empfängern und Lautsprecherkonfigurationen zu ermöglichen, Audiosignale wiederzugeben, die nicht in Dolby Atmos vorliegen. Dolby Surround ist ein vollständiger Ersatz für Pro Logic, der Stereo- und Mehrkanaleingänge hochmischt, um sie über Atmos-Konfigurationen abzuspielen.

Andere Firmen haben ebenfalls Upmixing-Technologien auf den Markt gebracht. Dazu gehören das Unternehmen NEWAURO (mit Auro-Matic) sowie DTS, Inc., die mit DTS:X eine eigene 3D-Surround-Technologie anbieten.

Grundlagen des Dolby Surround Upmixer

Der Dolby Surround Upmixer dient dazu, herkömmliche Stereo- oder Surround-Tonspuren so zu verarbeiten, dass sie auf Lautsprechersystemen mit mehr Kanälen wiedergegeben werden können. Dies ermöglicht es, den Ton in einem 3D-Raum zu platzieren und somit ein immersiveres Hörerlebnis zu schaffen.

Dolby Digital Logo seit 2014
Dolby Digital Logo seit 2014

Die Technologie nimmt bestehende Tonspuren und skaliert sie für fortschrittlichere Sound-Setups. Das bedeutet, dass eine Stereo-Tonspur, die ursprünglich nur für zwei Lautsprecher vorgesehen war, so angepasst werden kann, dass sie von einem Mehrkanal-Lautsprechersystem genutzt wird, ohne dass dabei die ursprüngliche Intention des Tons verloren geht.

Verbot vom Dolby Upmixing

Im Jahr 2018 hat Dolby eine Änderung in seinen Lizenzbedingungen vorgenommen, die das sogenannte Cross-Format-Upmixing seiner Tonformate, insbesondere Dolby Atmos, durch Technologien von Drittanbietern beschränkte. Das Verbot galt auch für Dolby Digital Plus und Dolby TrueHD.

Mögliche Gründe für die Überlegung, das Cross-Format-Upmixing zu verbieten:

  1. Qualitätskontrolle: Eine der Hauptüberlegungen könnte die Aufrechterhaltung der Klangqualität sein. Durch die Beschränkung der Verwendung von Drittanbieter-Upmixern wollte Dolby sicherstellen, dass Inhalte, die mit seinen Technologien kodiert sind, so wiedergegeben werden, wie sie beabsichtigt waren. Das Verwenden eines externen Upmixers könnte die Integrität des Originalsounds beeinträchtigen.
  2. Kompatibilität: Durch die Vorgabe der Nutzung des Dolby Surround Upmixers bei der Wiedergabe von Dolby-Inhalten wollte das Unternehmen möglicherweise sicherstellen, dass die Nutzer die beste und konsistenteste Erfahrung erhalten. Andere Upmixer könnten nicht optimal mit Dolby-Inhalten funktionieren und zu unerwünschten Klangverzerrungen führen.
  3. Marktdominanz: Dolby könnte auch versucht haben, seinen Markteinfluss zu nutzen, um seine Technologie über konkurrierende Upmixing-Technologien zu stellen, wie beispielsweise DTS Neural:X oder Auro-Matic.

Die Entscheidung von Dolby führte in der Heimkino-Community zu überwiegend negativen Reaktionen. Viele Konsumenten sahen darin eine eine Einschränkung Ihrer der Flexibilität zur Verwendung von anderen Upmixing-Technologien innerhalb ihrer Heimkinos und eine Bevormundung auf Seiten von Dolby Laboratories.

Im Spätsommer 2019 kippte Dolby seine Lizenzbedingungen. Danach war das Hochskalieren von Dolby-Inhalten über andere Upmixing-Technologien de facto wieder möglich – möglicherweise nicht zuletzt durch die Beschwerde von Xperi, die zu DTS gehören. Die Implementierung nahm allerdings etwas mehr Zeit in Anspruch, da viele Hersteller von A/V-Geräten zunächst neue Firmware-Updates für ihre Geräte zur Verfügung stellen mussten. Darunter befanden sich beispielsweise Marantz und Denon.

Vergleich mit anderen Upmixing-Technologien

Neben Dolby existieren andere Unternehmen, die ebenfalls Upmixing-Technologien entwickeln. DTS und Auro-3D sind zwei prominente Akteure in diesem Bereich.

DTS bietet Lösungen, die ähnlich wie der Dolby Surround Upmixer arbeiten. Sie nehmen Stereo- oder Surround-Tonspuren und wandeln sie für die Wiedergabe auf fortschrittlicheren Systemen um. Dabei steht die Erhaltung der klanglichen Intention im Vordergrund. Die DTS-Upmixing-Technologie DTS Neural: X findet sich in einer Vielzahl von Geräten.

Auro-3D geht mit Auro-Matic einen etwas anderen Weg. Hier wird versucht, den Ton so aufzubereiten, dass er den gesamten verfügbaren Raum nutzt. Das Ziel ist es, ein natürlich klingendes und räumliches Klangfeld zu erzeugen. Dieses soll dem Hörer das Gefühl geben, mitten im Geschehen zu sein.

Während alle drei Technologien darauf abzielen, das Audioerlebnis zu verbessern, gibt es Unterschiede in der Herangehensweise und im endgültigen Ergebnis. Welche Technologie am besten geeignet ist, hängt von den spezifischen Anforderungen des Hörers und der vorhandenen Ausrüstung ab. Jede dieser Technologien hat ihre eigenen Vorzüge. Sie bieten einzigartige Möglichkeiten, den Ton zu verbessern und dem Hörer ein besseres Hörerlebnis zu bereiten.