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Videomarktdaten: Gesamtmarkt sinkt um fast 20 %

Harte Zeiten für Blu-ray und DVD? Der BVV (Bundesverband Audiovisuelle Medien) legt die Quartalszahlen aus dem ersten Quartal 2017 vor. Die Zahlen sind vor allem für Fans der physischen Distributionsmedien erschreckend. Video-on-Demand wird immer populärer. Ist der Zugriff auf VoD-Inhalte doch wesentlich praktischer als der Erwerb einer Blu-ray Disc oder DVD.  Zahlen und Fakten haben wir für Sie zusammengefasst.

Der Tod der Blu-ray Disc wird schon seit Jahren prognostiziert. Wirklich eingetreten ist dieser bis heute nicht, obwohl noch immer wesentlich mehr DVDs als Blu-rays über die Ladentische gehen. Beide Formate hinken den Video-on-Demand-Formaten wie SVoD und TVoD weiter hinterher. Steigerungen sind nur noch in diesem Bereich zu erwarten. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Und wie heißt es so schön: Totgeglaubte Leben länger.

Interessieren Sie sich für Video-on-Demand? Die Vor- und Nachteile der digitale Distribution haben wir Ihnen in einem längeren Artikel zusammengefasst.

Umsatz vom Videogesamtmarkt sinkt

Der Videokaufmarktumsatz ist in diesem Jahr um 17% zurückgegangen – vergleicht man das erste Quartal 2017 mit dem Vorjahr. Insgesamt haben die Deutschen einen Umsatz von 274 Millionen Euro umgesetzt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 330 Millionen. Einer der Gründe für diesen Umsatzrückgang sucht man beim Osterfest. Im letzten Jahr fiel dieses noch in das erste Quartal 2016. In diesem Jahr fiel das umsatzstarke Ostergeschäft in den April. Die Zahlen für dieses Quartal könnten demnach besser aussehen – verglichen zum letzten Jahr. Ob dies allerdings tatsächlich der Fall ist, wird sich erst in ein paar Wochen herausstellen. Zahlen vom BVV und der GfK wird es wahrscheinlich erst im Juli oder August geben.

Bei den oben angegebenen Zahlen handelt es sich ausschließlich um den Umsatz, der mit Kauf-Blu-rays und -DVDs realisiert wurde. Das Subscription-Video-on-Demand (SVoD) sowie physische Verleihmarktumsätze fließen nicht in die Berechnung mit ein.

Physische Produkte dominieren Videomarkt

Zwar nehmen die SVoD-Abonnements und TVoD-Umsätze zu, den Kaufmarktumsatz dominieren aber weiterhin physische Produkte. Allerdings sinkt der Umsatz von physischen Produkten (DVD / Blu-ray Disc) deutlich. Im ersten Quartal des Jahres ließen sich 245 Millionen Euro durch DVD, Blu-ray und EST (Electronic Sell Through) umsetzen. Im Jahr davor waren es noch 302 Millionen Euro. Der Kaufmarktumsatz sank demnach um 19%. Auch hier ist zum Teil das späte Ostergeschäft schuld. Das Ostergeschäft kompensiert aber nicht vollends die Umsatzeinbußen.

Einen deutlichen Trend sieht man beim EST-Umsatz. Darunter zählt der komplette digitale Kaufmarkt. Der Umsatz stieg von 31 auf 33 Millionen Euro (+7%).

Hart getroffen hat es den DVD-Markt. Der Um- und Absatz sinkt ohnehin von Jahr zu Jahr. Im ersten Quartal 2017 sank der Umsatz um 24% auf 132 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag dieser noch bei 173 Millionen Euro. Auch der Blu-ray-Umsatz musste Federn lassen. Von 98 Millionen Euro im Jahr 2016 sank dieser im ersten Quartal 2017 um 18% und hinterließ ein dickes Minus. Es ließen sich nur noch 80 Millionen Euro umsetzen.

Trotz des Rückgangs von physischen Bildtonträgern, dominieren diese weiterhin das Geschehen und tragen 87% des Kaufmarktumsatzes bei.

4k UHD-Blu-ray fungiert als Impulsgeber

Die 4K UHD-Blu-ray konnte in diesem Jahr ihr einjähriges Bestehen feiern (wir berichteten). Obwohl hierzulande, im Vergleich zu den USA, relativ wenig 4K Blu-rays erscheinen, tragen diese schon ihren Teil zum Umsatz bei. Exakte Daten ist man uns allerdings noch schuldig. Man bestätigt nur:

Verteilt über die drei physischen Formatversionen eines Titels: DVD, Blu-ray und 4K Ultra HD Blu-ray werden bei aktuellen Veröffentlichungen bereits signifikante 4K Ultra HD-Umsatzanteile erzielt.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Haushaltsausstattung immer mehr zunimmt und die Endgeräte (Fernseher, Ultra HD Blu-ray Disc Player) stetig günstiger werden. Laut BVV gibt es mittlerweile etwa 130 Titel. Alle Filme, Special Interest Titel und Dokumentationen finden Sie in unserer 4K-Datenbank.

Deutsche Filme verlieren

Der BVV legt auch Zahlen über „den deutschen Film“ vor. Nicht nur im Kino verlieren deutsche Filme deutlich, sondern auch bei der Zweitauswertung, der Auswertung der Videovermarktung. Deutsche Produktionen verzeichnen einen Umsatzrückgang von 27%. Der Umsatz sank von 46 Millionen im ersten Quartal 2016 auf 34 Millionen in den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres.

TVoD-Umsatz steigt – SVoD dominiert weiter

Auf die Zahlen des physischen Verleihmarktes müssen Sie sich noch etwas gedulden. Diese werden mittlerweile nur noch jedes halbe Jahr erhoben. Es liegen allerdings Zahlen aus dem transaktionalen Digitalverleihgeschäft vor. Der Umsatz aus dem sogenannten TVoD (Transactional Video-on-Demand) betrug für das erste Quartal 2017 insgesamt 29 Millionen Euro. Im letzten Jahr erreichte der Umsatz mit TVoD 28 Millionen Euro. Es handelt sich demnach um ein Plus von 3% gegenüber dem Vorjahr.

Einer der Gründe für diesen positiven Umsatzwachstum liegt auch an den gesunkenen Durchschnittspreisen. Seit diesem Jahr zahlen Sie einen Preis von etwa 3,68 Euro pro transaktionalem Verleihvorgang. Der Preis sank damit um 3%. Die Zahl der Verleihvorgänge stieg um 6% auf 7,9 Millionen Verleihvorgänge.

Neue Daten über die Nutzung von SVoD gibt es nicht. Allerdings können Sie davon ausgehen, dass die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gestiegen sind. Anbieter des SVoD-Modells sind beispielsweise Amazon, Netflix und Maxdome.

Findet Dorie, Doctor Strange, Inferno unter Top-Sellern

Drei Titel stachen besonders hervor und wurden besonders häufig verkauft. Unter den Top-Sellern (DVD / Blu-ray Disc) befindet sich Disneys „Finde Dorie“. Kein Film verkaufte sich in den ersten drei Monaten des Jahres häufiger. Danach kommt die Marvel-Verfilmung „Doctor Strange“ mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle. In Dan Browns Bestseller „Inferno“ übernimmt wieder einmal Tom Hanks die Hauptrolle als Robert Langdon. Die Bestseller-Verfilmung befindet sich auf Rang 3.

Digital sieht es etwas anders aus. Laut Zahlen der GfK Panel Services Deutschland, die im Auftrag der Filmförderungsanstalt (FFA) erhoben werden, befindet sich „Inferno“ auf Platz 2 der Digitalcharts. „Suicide Squad“ hat es auf den dritten Platz geschafft.



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