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Das Ende von Flixster und UltraViolet

Das war wohl nichts. Nach der Ankündigung vom Ende der UltraViolet-Ära, kündigt nun auch Flixster seinen Rückzug an. Was das für die Enverbraucher bedeutet, gibt Flixster in einem überschaubaren Statement preis.

UltraViolet galt als Übergang zwischen der Blu-ray Disc und digitalen Medien. So statteten Vertriebe und Content-Anbieter wie Warner Home Video und Sony Pictures Home Entertainment (SPHE) zahlreiche Blu-ray-Titel mit einer UltraViolet Digital Copy aus. Damit können Käufer der Blu-ray- oder 4K-Variante den Film zusätzlich digital genießen. Allerdings war das Ganze nie besonders praktikabel.

Um die Titel ohne Blu-ray Disc Player zu betrachten, müssen sich die Kunden im schlimmsten Fall bei vier Diensten registrieren. Ein uneingeschränktes Film- und Serienerlebnis ist selbst dadurch kaum möglich, da sich der Content aufgrund fehlender Apps und Nutzungsrechte nur eingeschränkt abrufen lässt.

Bei den vier genannten Diensten handelt es sich um myuv.com (nicht mehr verfügbar; offizielle Seite von UltraViolet), Flixster Video (Inhaber ist Warner Bros. Entertainment Inc.) sowie Videociety. Auch über den Sony Pictures Store ist ein Streamen von Filmen und Serien möglich. Das betrifft natürlich nur Titel von Sony Pictures Home Entertainment.

Flixster gibt Rückzug bekannt

Der zu Warner Bros. gehörende Dienst Flixster Video hat nun ebenfalls seinen Rückzug bekannt gegeben. In einem Statement heißt es, dass der Dienst bis zum 31. Juli 2019 eingestellt wird. Betroffen ist der Webauftritt über flixstervideo.com sowie die Apps – zu denen die Desktop- und Smartphone-App gehören.

Damit die Inhalte nicht verloren gehen, rät Flixster dazu, noch vor dem 31. Juli 2019 die Verknüpfung zu UltraViolet vorzunehmen. Die Verknüpfung muss die ganze Zeit über bestehen bleiben, um die Inhalte auch weiterhin abrufen zu können.

Übertragung von Flixster Video nach Google Play

Damit Ihre Inhalte nach dem 31. Juli 2019 nicht komplett im Nirvana verschwinden, hat sich Flixster Video etwas ausgedacht. Im Juli haben Sie die Möglichkeit, die Inhalte nach Google Play zu übertragen. Allerdings weist Flixster daraufhin, dass möglicherweise nicht alle Inhalte nach dem Übertrag zur Verfügung stehen. Dies hängt möglicherweise mit den Nutzungsbestimmungen des jeweiligen Landes zusammen. Wie genau dieses Übertragen vonstatten gehen soll, verrät Flixster im Juli dieses Jahres.

Fehlende Filme bei Flixster

Bei Flixster sind schon jetzt nicht mehr alle Filme abrufbar

Dass viele Inhalte auch zuvor schon nicht mehr abrufbar waren, wird in dem Schreiben nicht erwähnt. So hat es bereits vor einiger Zeit Filme von Warner Home Video getroffen. Während das Vorschaubild zur digitalen Version des Films noch zu sehen ist, ist ein Abrufen des Inhalts nicht mehr möglich. Auch die Wiedergabe von Sony-Titeln ist nur eingeschränkt möglich. Downloaden lassen sich die Filme und Serien des Anbieters ausschließlich über die Flixster-App. Ob die Sony-Inhalte später auch über Google Play verfügbar sein werden, ist noch nicht bekannt.

Verlinkung über Einzelhändler und Dienstleistungen

Noch ist es möglich, die UltraViolet-Bibliothek mit Diensten zu verknüpfen. Dazu gehört auch Flixster Video. Ab Ende Juli 2019 ist auch dies nicht mehr möglich. Sollten Sie bei UltraViolet über eine Videobibliothek verfügen, dann ist eine Verknüpfung durchaus ratsam. Im Juli stellt Flixster eine Option vor, wie sich die Inhalte nach Google Play exportieren lassen. Allerdings stehen dadurch längst nicht alle gesammelten Werke zur Verfügung.

Die Desktop Applikation von Flixster Video scheint schon jetzt tot zu sein. Die Anmeldung ist zwar noch möglich, das Streamen und Herunterladen von Titeln allerdings nicht mehr. Die Smartphone-App bietet diese Möglichkeit noch – bis spätestens zum 31. Juli 2019.

Ebenfalls erwähnenswert ist die Verknüpfung über den deutschen Streaming-Anbieter Videociety. Über Videociety lassen sich ebenfalls die Titel aus der UltraViolet-Bibliothek importieren, sodass diese direkt über videociety.de abgespielt werden können. Mit Einschränkungen müssen Sie aber auch hier leben. Längst nicht alle Titel sind abspielbar. Zudem müssen Sie über einen Laptop, eine Konsole oder ein anderes internetfähiges Gerät verfügen, das über HDMI mit dem Bildschirm verbunden ist. Eine Wiedergabe über DisplayPort ist aufgrund von HDCP-Bestimmungen nicht möglich.

Um über den Desktop schnell auf die UltraViolet-Inhalte zuzugreifen, eignet sich der Videociety MoviePlayer.

Nicht verfügbare UV Filme und Serien bei Videociety

Zahlreiche Filme sind über Videociety nicht mehr abrufbar. Mögliche Ursachen sind fehlende oder veraltete Nutzungsrechte.

Zudem ist eine Verknüpfung mit dem Sony Pictures Store empfehlenswert. In unserem Test war eine Verknüpfung mit UltraViolet auch möglich. Allerdings zeigte die Bibliothek zunächst keine Inhalte an, obwohl diese sowohl bei UltraViolet als auch bei Flixster Video und Videociety sichtbar waren. Nach wenigen Minuten erschienen sie auch im Sony Pictures Store. Bis auf ein paar Folgen von „Breaking Bad“ und dem Film „Cold Comes The Night“ (reiner Zufall, dass Bryan Cranston hier zweimal die Hauptrolle spielt?), ließen sich auch alle Filme und Serien wiedergeben.

UltraViolet Verknüpfung mit dem Sony Pictures Store

Eine Verknüpfung mit UltraViolet und dem Sony Pictures Store ist weiterhin möglich.

Mögliche Ursachen

„Die Welt ist im Wandel“. Dieser Spruch aus „Herr der Ringe“ ist aktueller denn je. Wir befinden uns in einer schnelllebigen Zeit. Digitale Formate holen stetig auf und lösen die Blu-ray Disc und DVD allmählich ab. Allerdings verschwinden die physischen Medien nicht komplett aus unserer „digital“ geprägten Landschaft – zumindest noch nicht. Etwas auszupacken und in der Hand zu halten, ist ein wertvolles Gut, das viele Film- und Serienliebhaber nicht missen möchten. Uns eingeschlossen.

Dennoch: Änderungen sind unaufhaltsam. Die UltraViolet Digital Copy war zu keinem Zeitpunkt das Maß aller Dinge. Die digitale Kopie hat das ganze Prozedere mit dem Streamen deutlich verkompliziert. Es hätte einen einzigen Service benötigt, über den sich alle digitalen Kopien einlösen und verwalten lassen. Das beschränkte Nutzungsrecht ist ein weiteres großes Manko und schürt Ängste bei anderen gekauften Inhalten. Eine Frage steht dabei im Raum: „Kann ich auch noch morgen meine digitalen Filme und Serien anschauen?“.

Auf der IFA in Berlin, vor gut einem halben Jahrzehnt, konnte ich bereits mit Verantwortlichen von Warner und Videociety Gespräche führen und nähere Informationen in Erfahrung bringen. Damals konnte man uns im Jahr 2014 eine weltweite Nutzerschaft von 18 Millionen Nutzern bestätigen. In der DACH-Region soll diese bei 120.000 Nutzern gelegen haben. Aktuelle Zahlen liegen uns zwar nicht vor, aufgrund des anhaltenden Trends zu Netflix und Amazon Video, rechnen wir derzeit mit deutlich weniger Nutzern. Zwischen den registrierten und aktiven Nutzern dürfte ebenfalls eine deutliche Lücke klaffen.



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Kommentare

Alfons18828. Juni 2019 um 19:20 pm

Danke für den ausführlichen Test. Das ist ja mehr als kompliziert..


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