Open Matte
Bei Open Matte handelt es sich um eine Methode der Bildaufnahme und -präsentation während der Produktion eines Films. Es bezeichnet das Filmen einer Szene mit einem Kameraformat, das ein größeres Bild erfasst als das endgültige Kinobildformat. Häufig trifft dies auf das 4:3-Verhältnis zu. Dabei erfassen die Kameras sowohl den Bereich des Bildes, der im endgültigen Film sichtbar ist, als auch zusätzlicher Bereich, der normalerweise nicht zu sehen ist.
Bei der Produktion von Filmen oder Fernsehsendungen werden verschiedene Bildformate genutzt. Dazu gehört beispielsweise die Academy Ratio (1.37:1) oder das Widescreen-Format (2.39:1). Das endgültige Format erscheint in der Regel durch Maskierung oder Bildbeschnitt, bei dem die überflüssigen Bereiche außerhalb des gewünschten Bildformats entfernt werden.
Die Open-Matte-Methode bewahrt den zusätzlichen Bereich oberhalb und unterhalb des gewünschten Bildformats. Dadurch erfährt das Bild eine vertikale Erweiterung und ermöglicht eine größere Flexibilität bei der späteren Bildkomposition oder der Anpassung an verschiedene Bildformate. Beim Abspielen eines Open-Matte-Films auf einem Fernseher oder Monitor im 4:3-Format oder durch geeignete Maskierung im Kino bleiben die zusätzlichen Bildbereiche unsichtbar, und das Bild erscheint im gewünschten Format.
Open Matte kommt häufig dann zum Einsatz, um Filme für spätere Veröffentlichungen anzupassen, wie beispielsweise für die Ausstrahlung im Fernsehen oder die Veröffentlichung auf DVD, Blu-ray Disc und 4K Blu-ray. Diese Methode gibt den Cuttern und Editoren die Möglichkeit, das Bild an verschiedene Formate anzupassen, ohne dass dabei wichtige Informationen verloren gehen, die möglicherweise in den zusätzlichen Bereichen außerhalb des Endformats enthalten sind.
Open Matte bei 4K Blu-rays
Open Matte ist kein Relikt der Vergangenheit. Auch bei aktuellen Veröffentlichungen nutzen die Produzenten, Regisseure und Vertriebe Varianten ihrer Filme, mit denen sie den Fans der Filme mehr Bildmaterial zur Verfügung stellen.
Prominentes Beispiel dieser Vorgehensweise ist der Release von Peter Jacksons The Frighteners (siehe Review der Special Edition). Durch das zur Verfügung stellen der Open-Matte-Version von The Frighteners (mit Michael J. Fox in der Hauptrolle) erhalten Filmbegeisterte oben und unten mehr Informationen zum Film.
Bei der Veröffentlichung von Dario Argentos Opera befindet sich eine „geöffnete“ Variante des Films im Lieferumfang. Damit bringt Plaion Pictures zum Ausdruck, dass mehr Bildinhalte in dieser Version des Klassikers zu sehen sind.
