Disney’s Streaming-Sparte: Erster Gewinn seit Bestehen
Streaming-Anbieter setzen in der Regel zunächst auf Wachstum, weshalb der Unternehmensgewinn meist ins Hintertreffen gerät. Das war bei Disney nicht anders. Im letzten Quartal konnte die Streaming-Sparte des Unternehmens, zu der unter anderem Disney+ gehört, den ersten Gewinn der Unternehmensgeschichte erwirtschaften. Bis zur stabilen Profitabilität ist es allerdings noch ein langer Weg.
Disney’s neueste Quartalsergebnisse zeigen eine positive Entwicklung bei der Streaming-Sparte – mit dem Rekordhalter „Alles steht Kopf 2“. Dank der „Alles steht Kopf“-Fortsetzung war das konsolidierte Streaming-Geschäft erstmals profitabel.
Deutliche Umsatzsteigerung
Der Gesamtumsatz stieg im zweiten Quartal um 4 % auf 23,16 Milliarden US-Dollar, während das Betriebsergebnis um 19 % auf 4,23 Milliarden US-Dollar stieg. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg im Quartal um 35 % von 1,03 USD auf 1,39 USD.
Maßgeblich verantwortlich für dieses Ergebnis war die Veröffentlichung von „Alles steht Kopf 2“. Gemeinsam mit „Alles steht Kopf“ (2015) ließen sich über 1,3 Millionen Disney+ Anmeldungen generieren. Weltweit erzielte Disney durch den Film mehr als 100 Millionen Aufrufe. Allerdings blieb die Kündigungswelle bei Disney Plus hoch: In den USA und Kanada kamen 800.000 neue Abonnenten hinzu (auf 54,8 Millionen Kunden), während die internationalen Disney+ Core-Kunden (ohne Disney+ Hotstar) um etwa 100.000 auf 63,5 Millionen zurück gingen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Disney+ Core einen Zuwachs von 6,3 Millionen (dank des Deals mit Charter).
Video on Demand vs. Blu-ray Disc
Disneys kombinierter Direct-to-Consumer-Bereich (einschließlich ESPN+) verzeichnete einen Umsatzanstieg von 15 % auf 6,4 Milliarden US-Dollar und erzielte einen Betriebsgewinn von 47 Millionen US-Dollar (via Variety). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres stand noch ein Verlust in Höhe von 512 Millionen US-Dollar in den Büchern.
Optimismus für das Ende des Geschäftsjahres
Mit Blick nach vorne erwartet das Unternehmen, dass sich die Ergebnisse der Streaming-Geschäfte im vierten Quartal des Geschäftsjahres verbessern, wobei sowohl das Entertainment DTC (Direct-to-Consumer) als auch ESPN+ im laufenden Quartal profitabel sein sollen. Das Medienkonglomerat geht davon aus, dass die Disney-Plus-Abonnenten im vierten Quartal des Geschäftsjahres „leicht wachsen“, bevor im Oktober eine Preiserhöhung für fast alle US-Streaming-Pläne erfolgt.
Insgesamt prognostizierte Disney ein optimistisches Ende des Geschäftsjahres: Das Unternehmen erhöhte sein Ziel für das bereinigte EPS-Wachstum für das Gesamtjahr 2024 auf 30 Prozent, von 25 Prozent aus dem letzten Bericht.
Profitabilität dank Kino-Blockbuster
Im Kinosegment erwartet Disney, dass die Profitabilität im vierten Quartal des Geschäftsjahres „in etwa ähnlich wie im dritten Quartal“ aussehen wird – unterstützt durch die Ergebnisse des Marvel-Blockbusters „Deadpool & Wolverine“ – und rechnet mit Profitabilität für das gesamte Geschäftsjahr 2024. Mit Avatar 3 und seinen Nachfolgern steht der Release weiterer Erfolgsgaranten in den nächsten Jahren bevor.
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